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Xbox Series X: Ein Jahr später

Wie hat die leistungsfähige Hardware von Microsoft den Dauertest überstanden?

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Es ist jetzt ein Jahr her, dass die Xbox Series viele von uns in die wunderbare Welt des 4K-Gaming locken konnte. Der schwarze Kühlschrank hat uns mit blitzschnellen Ladezeiten, toller Grafik und einem großartigen Feature namens „Quick Resume" verzaubert. Die ersten Monate mit der leistungsstärksten Konsole auf dem Markt waren wirklich denkwürdig, aber wie sieht es jetzt, nach einem Jahr aus?

Die Nutzeroberfläche

Das Betriebssystem der Konsole ist nahezu identisch mit dem der Xbox One, doch es bietet einige nette Neuerungen. Ihr habt die Möglichkeit, euch Titel anzeigen zu lassen, die Quick Resume unterstützen und ihr könnt Gruppen von Spielen auf dem Startbildschirm anpinnen, um eure Erfahrung etwas übersichtlicher zu gestalten. Das Dashboard wird inzwischen auch in 4K-Auflösung dargestellt, es gibt animierte Hintergründe und Titel, die für die-Series-Konsolen im Speziellen optimiert wurden, lassen sich gesondert filtern. Microsofts Xbox Game Pass wird omnipräsent beworben, aber dazu später mehr.

Die Xbox-Series-Bibliothek wird immer größer und einige Entwickler nehmen sich ihre ältere Spiele noch einmal gesondert vor, um sie für die aktuellste Xbox-Hardware zu optimieren. Spiele wie Ghostrunner, Crash Bandicoot 4: It's About Time, The Elder Scrolls Online und Doom Eternal bekamen nachträglich mehr Pixel und schnellere Bildraten verpasst und an weiteren Upgrades wird fleißig gearbeitet. Man darf sich beispielsweise auf eine überarbeitete Version von Cyberpunk 2077 freuen und The Witcher 3: Wild Hunt soll ebenfalls auf der neuen Hardware glänzen.

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Die Hardware

Wie erwartet gibt es nach einem Jahr auch diverses Third- und First-Party Zubehör, mit dem man seine Xbox-Erfahrung ergänzen kann. Besonders erwähnenswert sind sicherlich die Speicherkarten, auf denen ihr eure virtuellen Spiele und die dicken Content-Updates unterbringt. Seagate bietet Modelle in den Größen von 512GB bis zu 2TB an, allerdings kostet der Spaß auch ein kleines Vermögen (die 1TB-Variante schlägt mit über 200 Euro zu Buche).

Es hat mit der eigentlichen Konsole nur wenig zu tun, aber wir müssen natürlich über den Series-X-Mini-Kühlschrank sprechen. Die Welt hat zur Ankündigung viel über die Form der Series X gelacht, aber Microsoft hat die Sache mit Humor genommen (was blieb ihnen auch anderes übrig?) und das Produkt zur Realität werden lassen. Der kleine Kühlschrank verkauft sich blendend und ist so gut wie ausverkauft. Versucht aber bitte nicht, eine Spiele-Disc einzulegen.

Xbox Series X: Ein Jahr später
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Die Exklusivtitel

Was das Thema Konsolenexklusivität angeht, da hinkt die Xbox Series leider ein wenig hinterher. Im letzten Jahr bekam die PS5 viele tolle Spiele, darunter Ratchet & Clank: Rift Apart, Deathloop und das Remake von Demon's Souls. Auch die Zukunft der Sony-Konsole sieht mit Horizon Forbidden West, Gran Turismo 7 und God of War Ragnarok mehr als rosig aus. Die Xbox Series kommt dagegen kaum an, auch weil viele Exklusivtitel zeitgleich für die Xbox One und den PC erscheinen. Die Spiele sehen auf der Current-Gen-Hardware zwar etwas besser aus und laufen auch wesentlich flüssiger, aber davon abgesehen gibt es bislang keinen zwingenden Grund zum Aufrüsten.

In den letzten Monaten erschienen The Medium (das Spiel gibt es inzwischen aber auch auf der PS5) und Microsoft Flight Simulator. Zusammen mit den Xbox-One-Besitzern konnten Series-Spieler darüber hinaus Gears Tactics, die optimierte Current-Gen-Erfahrung von Yakuza: Like a Dragon (das Spiel war zwar auch auf der PS4 erhältlich, doch die PS5-Fassung folgte erst fünf Monate später) und kürzlich Forza Horizon 5 genießen. Das sind dann aber auch schon fast alle größeren Titel gewesen.

Die Zukunft sieht positiv aus, denn einige Xbox-Series-Spiele stehen bereits in den Startlöchern. Im Dezember erscheint Halo Infinite, Playground Games arbeitet an einem neuen Fable und Rare hat ein Spiel namens Everwild in Entwicklung. Microsofts Übernahme von Zenimax bringt den Xbox-Kunden einen Koop-Shooter namens Redfall, Starfield und The Elder Scrolls VI, was vermutlich zeitlich begrenzt verfügbare Exklusivtitel werden.

Xbox Game Pass und Games with Gold

Ein großer Vorteil der Xbox Series ist natürlich die Tatsache, dass alle aktuellen und kommenden First-Party-Titel im kostenpflichtigen Zusatzangebot „Xbox Game Pass" enthalten sind. Das große Interesse am Dienst hat in der Vergangenheit sogar andere Entwickler davon überzeugen können, sich dem Abo schon am Erscheinungstag anzuschließen. Da wären vor allem Outriders, Back 4 Blood oder The Ascent zu nennen, die alle stark von der Inklusion ins Xbox-Abonnement profitiert haben. Insgesamt bietet der Dienst hunderte Spiele, von denen viele auch am PC oder über die Cloud auf mobilen Geräten gespielt werden können.

Der Xbox Game Pass wird nicht nur weiter mit Spielen gefüttert, in Zukunft soll es auch die Möglichkeit geben, Spiele direkt und ohne Download zu streamen. Dafür braucht es dann aber natürlich auch eine entsprechend schnelle Internetverbindung. Weil der Xbox Game Pass für Microsoft mittlerweile so sehr im Mittelpunkt steht, wurden die Titel des Online-Dienstes „Games with Gold" leider etwas vernachlässigt und das ist für bestehende Kunden überaus ärgerlich.

Abschließende Gedanken

Braucht ihr 2021 also unbedingt eine Xbox Series? Obwohl die Argumente für einen Kauf in den letzten zwölf Monaten eindeutig gestiegen sind, ist die Konsole nach wie vor kein Pflichtkauf. Der Xbox Series fehlt es zurzeit an Exklusivtiteln, gerade wenn man das Angebot mit der direkten Konkurrenz bei Sony vergleicht. Die Gegenwart mag mager aussehen, doch in der Zukunft erwarten uns einige vielversprechende Titel. Halo Infinite erscheint in Kürze und viele weitere Games wurden bereits angekündigt.

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