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Resident Evil: Revelations 2

Resident Evil: Revelations 2

Wir haben uns das neue Abenteuer in der Resident Evil-Reihe angeschaut und kämpfen uns im Duo durch ein düsteres Labor mit interessanten neuen Gegnern.

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Claire Redfield kehrt zur Resident Evil-Gruppe zurück und wird von einem neuen Gesicht begleitet: Moira Burton, Tochter von Barry, dem alten S.T.A.R.S.-Kollegen von Chris und Jill. Sie fungiert aber eher als Partner, als dass sie eine eigenständige Geschichten erzählt. Ihre Fähigkeiten sind noch dazu fest strukturiert und ergänzen sich mit Claires.

Das Spiel erlaubt es uns, per Knopfdruck zwischen den Charakteren zu wechseln. Es gibt keinen Online-Modus, aber einen Couch-Koop mit Splitscreen. Jeder Charakter hat sein eigenes Inventar, in dem wir gesammelte Gegenstände einfach tauschen und die Last teilen können. Auf diese Weise können wir mehr mit uns herumtragen.

Claire ist Meisterin in Schusswaffen - das Spiel führt kurz hintereinander Pistole und Schrottflinte. Allerdings ist ihre Messerattacke für den Nahkampf etwas reizvoller. Sie hat zudem eine Fähigkeit zum Ausweichen, mit der sie einen Schritt zurück oder zur Seite gehen kann, in dem wir in die gewollte Richtung drücken und die Taste gedrückt halten.

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Die Spielfiguren lassen sich per Tastendruck einfach und schnell wechseln - oder wir spielen auf der Couch im Splitscreen.

Moira weigert sich, Waffen für den Fernkampf zu tragen. Dafür gibt es auch Gründe, die aber noch offen gelegt werden müssen. Sie ist stattdessen dafür verantwortlich, die Taschenlampe zu halten. Das klingt zunächst nach einer ziemlich lahmen Aufgabe, aber wenn sie das Licht in das Gesicht eines Gegners hält, macht das diesen für kurze Zeit blind und damit kann Claire angreifen. Zeigt sie mit der Lampe auf etwas, das im Schatten glänzt, enthüllt das wichtige Munitionsboxen, die dann eingesammelt werden können.

Moira schwingt dazu ein Brecheisen, das Gegner mit einer paar Schlägen zum Taumeln bringt. Es kann als Abschluss-Move eingesetzt werden, wenn Angreifer auf den Boden geworfen werden. Resident Evil: Revelations 2 ist sehr actionbetont - oder zumindest war es die Demo. Munition ist aber ziemlich knapp, so dass man ziemlich schnell dazu übergeht, fix zwischen den beiden Spielfiguren zu wechseln, weil es der effizienteste Weg zu sein scheint, die Feinde aus dem Weg zu räumen.

Capcom hat das größte Problem ganz einfach von Anfang an beseitigt, wenn wir einen nichtspielbaren Charakter an unser Seite haben. Moira ist nämlich unverwundbar. Sie wird natürlich trotzdem angegriffen, aber wir müssen uns keine Sorgen darum machen, wenn sie stirbt. Wenn wir in ihrer Rolle spielen, dann können wir allerdings getötet werden und Claires Status als nichtspielbarer Charakter kann derweil ebenfalls vernachlässigt gelassen werden

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Claire ist Meisterin in Schusswaffen, Moira hält die Taschenlampe und hat ein Brecheisen.

Was wir spielen, ist ziemlich linear. Claire erwacht eingesperrt in einer feuchten Zelle. Sie muss dann Moira finden, beide aus dem Gefängnis und der experimentellen Forschungseinrichtung führen. Nebenbei muss sie herausfinden, wie die zwei dort überhaupt erst gelandet sind und wer der Kopf hinter der ganzen Sache ist. Es gibt ein Element, von dem wir hoffen, dass es später mehr zum Tragen kommt: Beide Charaktere sind mit elektronischen Armbändern ausgestattet. Eine Stimme aus dem Laborlautsprecher informiert sie, dass die Bänder farbcodiert sind und auf Furcht reagieren. Was auch immer das für das Spiel bedeutet, ist noch unklar. Aber es hat zumindest das Potenzial für etwas sehr Einzigartiges.

Es ist etwas seltsam, denn gegenüber der Neuauflage namens Resident Evil HD Remaster gehen die Charaktermodelle zwar in Ordnung, aber die Umgebungen sind eintönig und einfach. Wir müssen uns schon sehr anstrengen, um zu erraten, dass der Titel auf einer Playstation 4 läuft. Wahrscheinlich ist es ein Ergebnis der Spielstruktur und des Entwicklungsprozesses, dass es an Glanz bei der Präsentation mangelt, die wir eigentlich von Resident Evil erwarten.

Wir haben in der Serie schon gesehen, wie in der Vergangenheit wunderschöne Labore für Dungeon-Schlitzereien hergehalten haben. Das hier ist aber eine wirklich große Enttäuschung - obwohl natürlich bis zur Veröffentlichung noch ein paar Monate Zeit sind. Es gibt merkwürdige Blutschmierereien an den Wänden und auf dem Boden. Wir sehen eine Foltermaschine, in der noch das letzte Opfer aufgespießt hängt. Nichts davon aber bringt uns dazu, inne zu halten, um die Szene auf uns wirken zu lassen. Wir haben solches Zeug einfach schon zu oft gesehen und verweilen daher nicht lange in jedem neuen Raum.

Resident Evil: Revelations 2
Zumindest die Action und die Gegner sind hervorragend - so wie die Affllicted, Überbleibsel dieser Experiemente.

Wie bereits erwähnt, ist das Spiel eher auf Action ausgelegt als auf Rätsel. Was dort von letzterem noch enthalten ist, das ist ziemlich simpel: einen Schalter ziehen, einen Schlüssel finden oder eine Tür entriegeln - es glänzt wie Gold, damit wir ja auch erkennen, wie wichtig es ist. Nichts davon haben wir nicht vorher schon einmal in Resident Evil erlebt, aber es gibt leider kaum ein Gefühl der Erkundung. Alles ist nett und einfach für uns aneinandergereiht.

Zumindest die Action und die Gegner sind hervorragend. Als Afflicted lernen wir etwa die Überbleibsel der Experimente kennen. Sie sind in menschlicher Form, aber vernarbt und mit abgezogener Haut unterwegs. Sie greifen uns an, sobald sie Sichtkontakt haben. Und sie können primitive Waffen nutzen, um uns bewusstlos zu schlagen. Manche können über große Distanzen auf uns zuspringen und einschlagen. Sie können noch immer mit einem Kopfschuss außer Gefecht gesetzt werden, aber sie kommen in großer Zahl vor, so dass wir einen kühlen Kopf bewahren müssen, um jeden nacheinander auszuschalten.

An solchen Stellen gibt es ein deutlich gesteigertes Tempo beim Spielen gegenüber dem, was wir bisher in der Serie gesehen haben. Hoffentlich gleicht sich das aber mit etwas langsamerem Passagen aus. Der kurze Zusammenschnitt von Szenen am Ende der Demo, wie wir ihn aus der Vorschau auf die nächste Folge aus Serien kennen, deutet dies aber bereits an.

Gleich zu Beginn des Anspielens beschleicht uns ein ganz offensichtlicher Vergleich: The Last of Us. Dazu gehört die Zusammenarbeit, wenn Claire etwa Moira hilft, um höhere Orte zu erreichen. Oder der zwingende Drang, einen Weg zu finden, um auch Redfield noch einzusammeln. Auch beim Kampf und ein paar anderen Stellen werden wir stark an das Werk von Naughty Dog erinnert. Es ist ein seltsames, nicht wirklich wohliges Gefühl, das hoffentlich verschwindet, wenn man das gesamte Spiel erlebt.

Die Erfahrung ist jedenfalls ganz anders als die Remaster-Neuauflage, die ebenfalls in Arbeit ist. Und auch wenn Resident Evil: Revelations 2 Spaß macht, fühlt es sich wieder wie ein neuer Ansatz für die Serie an. Wenn wir uns im Moment für eines der beiden Spiele entscheiden müssten, dann würde die Wahl klar auf Resident Evil HD Remaster fallen. Denn bei dem neuen Spiel bleibt wieder das große Fragezeichen, ob das wirklich die richtige Richtung sein soll. Wir werden alles spielen müssen, um das herauszufinden.

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