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Pro Evolution Soccer 2016

Pro Evolution Soccer 2016

Es ist eine ewige Konkurrenz zwischen Pro Evolution Soccer und FIFA. Ricardo mag die Reihe von EA und prüft, ob ihn Konami in diesem Jahr überzeugt.

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Ich liebe Fußballsimulation. In der Vergangenheit waren Pro Evolution Soccer und davor Internation Superstar Soccer das Zentrum meiner Spielewelt. Aber in den letzten Jahren bin ich auf die andere Seite gewechselt. Ganz genau genommen, war das in der letzten Generation, als die Spiele von Electronic Arts einen deutlichen Sprung bei der Qualität gemacht haben. Aus Gründen von Zeit und Bequemlichkeit bin ich noch immer ein FIFA-Spieler, aber natürlich immer neugierig, was meine alte Liebe PES so treibt. Im letzten Jahr Pro Evolution Soccer 2015 erstmals für die neuen Konsolen gestartet. Es war ein gutes Debüt. Es gab noch ein paar Macken und viel Raum für Verbesserung, aber die Basis war grundsolide. Mehr noch als bei FIFA 15.

Während das Spiel von Electronic Arts den Fokus bei einigen Gameplay-Elementen verloren hat - und das ist es, was der Hersteller nun mit FIFA 16 beheben will - musste Pro Evolution Soccer 2015 nur einem eingeschlagenen Pfad folgen. Und Pro Evolution Soccer 2016 folgt exakt diesem Weg, so weit mich das die Demo überprüfen ließ. Das Spiel ist flüssig und die Steuerung bietet eine exzellente Darstellung von Fußball. Einer der Punkte, die Konami für das neue Spiel hervorgehoben hat, ist die verbesserte künstliche Intelligenz und das wird direkt deutlich. Die Mitspieler suchen häufiger und effektiver nach Freiräumen auf dem Feld. Und mit den Verteidigern im Rücken, erleichtern sie die Suche nach geeigneten Passwegen - auch wenn das Gegenteil genauso wahr ist.

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Während eines Verteidungsmanövers offenbart die Künstliche Intelligenz ihre größten Verbesserungen.
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Während eines Verteidungsmanövers offenbart die Künstliche Intelligenz ihre größten Verbesserungen. Die Teams sind nun besser darin, Lücken zu schließen und Gegner auszumachen. Das zwingt uns zu einer häufigeren Ballabgabe - besonders gegen eine starke Verteidigung. Bei einem Konter ist es für uns natürlich einfacher, Räume zu öffnen und ein direkteres Spiel zu spielen. Für mich, der von FIFA 15 kommt, wo die Verteidigung gravierende Einschränkungen aufweist, war es eine wahre Freude. Es ist großartig, eine Fußballsimulation zu erleben, die es dem Ballinhaber ermöglicht, wirksam Druck zu machen. Zumindest, wenn dieser weiß, was er tut.

Ein geschickter Einsatz eines zweiten Spielers zur Unterstützung, die Positionierung des ersten Spielers zum Abfangen von Pässen und die Verbesserung der verteidigenden künstlichen Intelligenz - man kann wirklich fantastisch Druck auf den Gegner ausüben. Und offensichtlich, wenn der Druck nicht gut erzeugt wurde, wird man an anderer Stelle auf dem Platz verwundbar. Ein kluger Gegner weiß das auszunutzen. Zudem bringt man die Ausdauer seiner Spieler zum Ermüden, wenn aggressiv Druck auf den Gegner ausgeübt wird.

Es sollte außerdem angemerkt werden, dass die künstliche Intelligenz deutlich besser mit Druck umgehen kann als die von FIFA 15. Hier schießt der vom Computer gesteuerte Gegner den Ball viel zu oft weit nach vorn auf den Platz. Allerdings gibt es auch Aspekte, bei denen sich Pro Evolution Soccer 2016 noch verbessern kann. Die Verteidigung der künstlichen Intelligenz scheint besonders sanft, während sie im eigenen Strafraum stehen. Etwas mehr Platz zu schaffen, wäre durchaus wünschenswert. Mit kurzen Pässen nach vorn, ist es mir in einigen Situationen oft gelungen, zu schießen und auch zu punkten, in denen der Verteidiger hätte mehr tun können, um den Schuss zu blocken.

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Die künstliche Intelligenz deutlich besser mit Druck umgehen kann als die Konkurrenz von Electronic Arts.

In Sachen Steuerung spielt sich Pro Evolution Soccer 2016 traumhaft. Und das obwohl das Fehlen des First-Touch-Systems für einen FIFA-Spieler nur schwer zu verkraften ist. Es gibt keinen großen Neuzugang an neuen Features bei der Steuerung im Vergleich zum Vorjahr, aber Konami hat sich zumindest große Mühe gegeben, um die körperlichen Auseinandersetzungen zwischen den Spielern zu verbessern. Während Kämpfe um den Ball intensiver erscheinen, gibt es offenbar viele neue Animationen im Kontext für den Kontakt zwischen Spielern.

Im Interview mit Gamereactor, hat Brandmanager Adam Bhatti seine Angst vor technischen Problemen im Zusammenhang mit der neuen Engine gestanden, die für die körperlichen Auseinandersetzungen verantwortlich ist. Jedoch sind mir während meiner Partien keine großen Probleme aufgefallen. Tatsächlich scheint das Physik-System deutlich stärker zu sein als das, was wir vor kurzem bei FIFA gesehen haben. Auf Youtube gibt es Tausende Videos enttäuschter Reaktionen von FIFA-Spielern, während eines körperlichen Kontakts.

Bezüglich PES sehe ich keines dieser Probleme, was aber nicht heißt, dass es sie nicht gibt. Es bedeutet nur, mir sind sie nicht aufgefallen. Vor allem gibt es ein System, das dem Spiel mehr Körperlichkeit verleiht. Es gibt viele Animationen und Zusammenhänge für solche Situationen, für verschiedene Arten von Steuerung und Ballschutz. Natürlich ist das Umgekehrte ebenso richtig. Verlieren wir den Ball in solchen Situationen, führt das für gewöhnlich dazu, dass der Vorpreschende aus dem folgenden Spiel außen vor gelassen wird.

Ein großartiges Element von Pro Evolution Soccer 2016 ist die erweiterte Ballontrolle. Es gibt viele Berührungen - mit dem Fuß, Kopf und Knie. Dadurch bleibt das Spiel im Fluss, selbst wenn gerade auf mittlerer Höhe gespielt wird. Diese Berührungen reagieren in der jeweiligen Situation immer gut unsere Steuerung und sie sind ein echter Augenschmaus. Bezogen auf das Verhalten des Torwarts bin ich nicht auf viele Probleme gestoßen. Sein Verhalten erschien mir immer realistisch, selbst er ein Tor kassiert hat.

Pro Evolution Soccer 2016
Grafisch kann die Fußballsimulation von Konami leider nicht beeindrucken.

Von FIFA kommend, war es ziemlich nett, sich mit den Mechaniken von Pro Evolution Soccer 2016 auseinanderzusetzen. Doch nicht alles dabei war positiv. Grafisch kann die Fußballsimulation von Konami einfach nicht beeindrucken. Obwohl die Gesichter eindrucksvoll und die Animationen hübsch sind, hängt die gesamte Präsentation um Längen hinter FIFA hinterher - oder dem, was wir von einem Spiel der neuen Generation erwarten. So wie es ist, scheint es viel zu sehr eine verbesserte Version der letzten Generation, statt wirklich ein neues Zeitalter für PES einzuschlagen. In dieser Hinsicht gibt es viel Raum für Verbesserung.

Ein weiteres Element, das nicht überzeugt, sind die Jubelposen. Die wirken inzwischen wie eine Mischung aus altem PES und dem, was FIFA in den letzten Jahren gemacht hat. Wir können diese zwar inzwischen steuern und die Animationen für die Zwischensequenz auswählen, aber es fehlt noch an natürlicher Qualität. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber weit von dem entfernt, was FIFA in dem Bereich getan hat. Dasselbe lässt sich über die Oberfläche und die Menüs sagen. Das ist alles ziemlich altbacken gegenüber dem, was im Bereich Sport gemacht wird. Neben fehlender Eleganz ist das Design zudem noch ziemlich verwirrend. Während beispielsweise die Taktiken von Pro Evolution Soccer 2016 viele Lösungen haben, kann das Durchsuchen dieses Menüpunkts von Anfang an eine Qual bedeuten.

Die spielbare Demo von Pro Evolution Soccer 2016 lässt ansonsten aber großes Hoffen für das, was da im September auf uns wartet. Es ist eine extrem solide Fußballsimulation, die Spiele auf hohem Niveau erlaubt und in nachahmenswerter Art und Weise gesteuert wird. Es gibt noch ein paar Bereiche, in dem sich die Serie verbessern kann. Auch Adam Bhatti spricht einen Teil davon in dem unten eingefügten Interview an. Pro Evolution Soccer 2016 zeigt, womit es die Vorherrschaft von FIFA bedrohen will. Jetzt ist der Ball auf der Seite von Electronic Arts.

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KRITIK. Von Tor Erik Dahl

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