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Nintendo 3DS - unter der Schale

Nintendo 3DS heißt der neue Wunder-Handheld von Nintendo. Ausgestattet mit 3D-Effekten, Analogstick und natürlich hervorragender Software - so wollen die Japaner ihre beherrschende Stellung im Markt behaupten. Wir werfen einen Blick auf die technischen Details.

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Auf der E3 gab es in diesem Jahr nur eine neue Konsole zu sehen. Nintendos Ankündigung des Nintendo 3DS kam mit Ansage. Im Grunde wusste jeder, wie das Gerät heißt und was es ungefähr bieten würde. Trotzdem überraschten die Japaner das Publikum mit dem Nachfolger des inzwischen etwas mehr als fünf Jahre alten Nintendo DS. Denn gerade bei dem wichtigsten und zentralen Feature herrschten Bedenken: 3D-Fähigkeit ganz ohne dass dafür eine Brille benötigt wird, das wollte niemand so recht glauben. Ansonsten ähnelt das Gerät durchaus der aktuellen Fassung des Nintendo DS. Ein Blick unter die Motorhaube zeigt die Unterschiede.

Physisch wird der Nintendo 3DS exakt 13,5 Zentimeter breit, 7,5 Zentimeter tief und in geschlossener Stellung etwa zwei Zentimeter dick sein. Das Gerät wiegt ungefähr 230 Gramm und ist damit in etwa so schwer wie der Nintendo DS lite. Wichtig ist jedoch der Hinweis, dass es sich bei der aktuellen Fassung nicht um das finale Design handelt. Schon beim Nintendo DS gab es später noch einige Veränderungen gegenüber dem Modell, das am Ende in den Handel kam.

Gehen wir also weiter zu dem offensichtlichsten Feature, den beiden LCD-Bildschirmen. Der obere Schirm mit Breitbildformat wird in der Lage sein, 3D-Effekte darzustellen, ohne das eine zusätzliche Spezialbrille erforderlich ist. Der Schirm ist 3,5 Zoll groß und bietet eine Auflösung von 800 mal 240 Pixeln, das heißt 400 mal 240 Pixel für jedes Auge. Die Intensität der 3D-Darstellung ist über einen Schieberegler neben dem Bildschirm stufenlos einstellbar und kann auch komplett abgeschaltet werden.

Der untere und etwas kleinere Bildschirm ist wie schon bei den bisherigen Nintendo DS-Modellen berührungsempfindlich, bietet aber keine 3D-Funktion. Die Auflösung des Touchscreens beträgt 320 mal 240 Pixel.

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Darüber hinaus verfügt der Nintendo 3DS an der Außenseite über zwei Kameras, die diesmal jedoch mittig sitzen. Mit Hilfe der zwei Linsen ist es möglich, auch Fotos in 3D zu schießen, die dann auf dem oberen Bildschirm betrachtet werden können. Eine dritte Kamera befindet sich innen über dem 3D-Bildschirm. Damit ist sichergestellt, dass auch bisherige DSi- und DSiware-Spiele, die auf die Kamera setzen, funktionstüchtig bleiben. Wie schon beim Nintendo DSi ersetzen die Kameras allerdings keine reguläre Digitalkamera. Die Auflösung beträgt lediglich 0,3 Megapixel im Format 640 mal 480.

Gesteuert werden auch Nintendo 3DS-Spiele mit Touchscreen, Mikrofon, Steuerkreuz, vier Tasten (A, B, X, Y), zwei Schultertasten (L und R) und einer Start- und Select-Taste. Eine willkommene Neuerung ist das sogenannte Slide-Stick, ein Analog-Stick der so ähnlich wie der von der PSP funktioniert. Das der seine Arbeit wirklich gut verrichtet, das bestätigen auch unsere GRTV-Berichte von vor Ort (Clip siehe unten).

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Ein- und Ausgänge gibt es natürlich auch. Oben gibt es einen Schlitz für 3DS-Spiele, die bis zu 2 Gbyte groß sein können. Der Schacht frisst ebenfalls die alten DS-Spiele, die nur die halbe Kapazität haben konnten. Weiterhin gibt es wie beim Nintendo DSi einen Eingang für SD-Karten, einen für Kopfhörer und einen zum Aufladen des Gerätes. Der Akku ist wie üblich Lithium-basierend.

Der Nintendo 3DS kommuniziert drahtlos über das 2,4 GHz-Band und wie beim Vorgänger-Modell können wir den Mehrspieler-Modus lokal genießen oder via Wi-Fi gegen andere 3DS-Besitzer aus aller Welt spielen. Unterstützt wird IEEE 802.11 und mit WPA/WPA2 wird die höhere Verschlüsselung, die schon beim Nintendo DSi zum Einsatz kam, endlich zum Standard. Der Nintendo 3DS ist so konzipiert, dass er auch wenn er inaktiv ist, Daten aus dem Netz oder von anderen 3DS-Geräten empfangen kann. Bekannt ist dieses Feature bereits von Spielen wie Nintendogs. Allerdings ist auch dieses Feature jetzt Standard und wird Spiele ständig aktualisieren.

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Nintendo hat diverse Studios genannt, die bereits an Spielen arbeiten. Mehr als fünfzig Titel sind derzeit in der Entwicklung. Unter anderem kommen Nintendogs+cats und Spiele, die auf folgenden Serien basieren: DJ Hero, Kingdom Hearts, Saints Row, Madden, Fifa, Resident Evil, Assassin's Creed, Ridge Racer und Metal Gear Solid. Wahrscheinlich sind weiterhin ein Mario- und ein Donkey Kong-Titel, Star Fox 3DS und The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3DS.

Die Fähigkeiten des 3DS erlauben es zudem auch echte 3D-Filme auf dem 3DS anzuschauen. Derzeit arbeitet Nintendo hierzu mit verschiedenen Studios zusammen, darunter sind Dreamworks, Disney und Warner, die beispielsweise bereits auf der E3 eine Demo von Drachenzähmen leicht gemacht auf dem 3DS gezeigt haben.

Wie es auch die ersten Bilder in diesem Artikel zeigen, sind die ersten Farben offenbar rot und blau. Aber wie schon beim Design, sind natürlich Änderungen vorbehalten. Keine Angabe machte Nintendo bezüglich Preis und Erscheinungsdatum. Aber im Moment besteigt uns das Gefühl, dass wir tatsächlich bereit sind, jeden Preis zu zahlen, nur damit wir das Gerät möglichst bald in den Händen halten können...

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