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Watch Dogs: Legion

Ist Watch Dogs: Legion im Online-Modus eure Zeit wert?

Der Mehrspielermodus des Open-World-Hacking-Abenteuers muss noch einiges nachlegen, um uns länger an sich fesseln zu können.

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Es ist jetzt eine Woche her, dass der Online-Modus für Watch Dogs: Legions auf den Konsolen veröffentlicht wurde. Während die Konsolenspieler London bereits unsicher machen dürfen, müssen sich die PC-Spieler noch ein wenig gedulden. Ich habe mich seit dem Wochenende mit dem Game beschäftigt, um zu sehen, was sich seit meiner Vorschau getan hat. So richtig vom Hocker gehauen, hat es mich bislang leider nicht.

Die Online-Erfahrung von Watch Dogs: Legion ist unabhängig vom Einzelspielermodus, daher spielt die harte Arbeit, die ihr neben der voranschreitenden Geschichte bisher in eure Dedsec-Zelle gesteckt habt, hier auch keine Rolle. Ihr beginnt ganz von vorne, macht spielerisch aber genau das Gleiche: Man schließt Aufgaben ab, verdient sich Techpoints und rekrutiert neue Mitglieder.

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Es gibt Einzelspieleraufgaben, die innerhalb weniger Minuten erledigt sind und mit kleineren Belohnungen locken. Playlist-Missionen sind die Alternative für bis zu drei Spieler, die schnell ihren Reiz verlieren (besonders wenn ihr sie ständig spielt, um irgendwie im Battle Pass voranzukommen).

Aktivitäten auf der Oberwelt beschäftigen die Gruppen während der Missionen, doch leider sind auch die unglaublich schnell abgeschlossen und insgesamt ziemlich lahm, sodass bei mir spielerisch keine Freude aufkommen wollte. Die Spiderbot-Arena, in der die Spieler gegeneinander antreten, ist echt cool und macht tatsächlich Spaß, doch im Herzen ist es eher ein Minispiel. Am 23. März wird Ubisoft den Missionstypen „Tactical Ops" nachreichen, das sollen anspruchsvolle Herausforderungen für Gruppen sein.

Leider ist London ziemlich groß und da die genannten Aktivitäten über die gesamte Stadt verteilt sind, wird der Mangel an Inhalten schnell offensichtlich. Damit wären wir bereits beim nächsten Problem angekommen, denn Fortschritte im Online-Modus von Watch Dogs: Legion zu erzielen, ist sehr ermüdend. Wir leveln nämlich nicht mit herkömmlichen Erfahrungspunkten auf, sondern müssen neue Gefolgsleute, bessere Upgrades, Ausrüstung oder kosmetische Gegenstände mit Tech-Punkten, ETO (das ist die Spielwährung) und Einfluss freischalten.

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Der Battle Pass belohnt uns mit diesen Währungssystemen, doch dafür müssen wir in wöchentlichen oder täglichen Herausforderungen oder durch den Abschluss von Aktivitäten Sterne freischalten, was ziemlich langwierig ist. Der Battle Pass soll euch ein paar Monate lang bei der Stange halten, aber die direkten Belohnungen in den Missionen sind so dünn gesät, dass ihr euch quasi auf dieses zusätzliche Fortschrittssystem verlassen müsst, um eure Zelle effektiv auszubauen.

Das größte Problem des Online-Modus von Watch Dogs: Legion ist aber sicher die limitierte Spielerzahl, die sich jeweils in einer Lobby zusammenfindet. Normalerweise sind das vier Spieler, in der Spiderbot-Arena sind es immerhin acht. Auch in der offenen Welt seid ihr maximal zu viert unterwegs und das reicht einfach nicht. Rockstar hat mit GTA Online eine lebendige Welt voller Aktivitäten erschaffen, dagegen ist die Online-Spielwelt von Watch Dogs: Legion nur ein Skelett - und eines, dem auch noch ein paar Knochen fehlen.

Ich will den Online-Modus noch nicht völlig abschreiben, aber er muss mit Inhalten gefüllt werden, wenn die Spieler langfristig begeistert werden sollen. Die offene Spielwelt sieht toll aus und der Modus spielt sich ehrlich gesagt nahezu fehlerfrei, aber der Mangel an packenden Aktivitäten ist fatal. Hoffentlich hat Ubisoft noch ein paar Ideen für zusätzliche Aufgaben, denn im aktuellen Zustand ist Watch Dogs: Legion im Mehrspielermodus eure kostbare Zeit einfach nicht wert.

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