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Grid Legends

Grid Legends - Fahranfänge

Codemasters, jetzt im Besitz von EA, ist entschlossen, mindestens zwei der drei Hauptprobleme zu beheben, die Grid 2019 aufgeworfen hat.

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Falls euch die vielen Rennspiele in diesem Jahr noch nicht gereicht haben sollten, dann erwarten euch Anfang 2022 einige ähnlich rasante Titel. Playstation-Fans und Liebhaber von Rennsimulationen dürfen sich auf Gran Turismo 7 (PS4/PS5) und Assetto Corsa Competizione (PS5, Xbox Series und PC) freuen, während Freunde von Arcade-Racern am 25. Februar Codemasters' Grid Legends erhalten - diesmal unter der Flagge von EA.

Das Spiel baut stark auf dem Grid-Reboot von 2019 auf, bei dem uns einige Aspekte nicht überzeugen konnten. Die britischen Entwickler haben sich allerdings einige Mühe gegeben, um diese alten Schwächen auszubügeln. Da das gesamte Konzept aber immer noch auf der gleichen Gameplay-Prämisse basiert, ist es eher fraglich, ob die Reihe zu neuen Höhenflügen ansetzen kann.

Die Präsentation von Creative Director Chris Smith und unsere eigene Spielerfahrung mit Grid Legends deuten ein ausgearbeitetes, abwechslungsreicheres Spiel mit mehr sozialer Interaktivität an. Der Titel hat auch frische Ideen für Inhalte, Aktivitäten und die Art und Weise, wie wir mit der KI und anderen Spielern und Spielerinnen interagieren werden.

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Während die Karriere und der Multiplayer von Grid (2019) eher kurz und oberflächlich ausfielen, bekommen wir mit „Driven to Glory" in Grid Legends einen ambitionierten Story-Modus, der deutlich vom Netflix-Format „Drive to Survive" inspiriert ist. Live-Action-Szenen und über acht Stunden Gameplay verspricht das Game in seinem insgesamt längeren Karrieremodus.

Der Mehrspielermodus bietet plattformübergreifende Rennen, in denen 22 Fahrer auf PC, Xbox und Playstation gegeneinander antreten. Codemaster hat ein „Hop-In"-Feature entwickelt, dass es realen Spielern und Spielerinnen ermöglicht, die Rolle der KI-Fahrer mitten im Rennen zu übernehmen und sofort einer laufenden Session beizutreten. Das neue Nemesis-Konzept klingt ebenfalls interessant, da sowohl die KI, als auch reale Fahrer*innen zu eurem persönlichen Erzfeind im Spiel werden können, wenn ihr sie lange genug genervt habt.

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Für die bitter nötige Abwechslung sorgt der von Codemaster kuratierte In-Game-Editor, der euch unterschiedliche Herausforderungen bietet, darunter Standard-Rennen, Rundkurse mit mehreren Klassen, Drift-Challenges, Truck-Stadium-Events und (mein Favorit) die Electric-Formula-Rennen mit ihren Boost-Toren, die für Höchstgeschwindigkeiten sorgen. Die vielen realen und fiktionalen Strecken und die über 130 Rennfahrzeuge sorgen für viele unterschiedliche Szenarien.

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Die Grafik des Vorgängers konnte vor zwei Jahren nicht überzeugen und obwohl die von uns in Augenschein genommene Version von Grid Legends eine deutliche Verbesserung gegenüber diesem Spiel darstellt, ist immer noch ordentlich Luft nach oben vorhanden. Die Performance ist ziemlich okay (wir haben auf einem Omen 30L mit RTX 3080 aus dem letzten Jahr gespielt) und die Lichteffekte sorgen für einen moderneren Look.

Unterschiedliche Wetterbedingungen erwecken einen guten Eindruck, aber einige der Texturen, Fahrzeugmodelle und Effekte sind noch sehr mittelmäßig; besonders für ein Rennspiel. Grid Legends kann sehr verschwommen wirken, wenn ihr durch eure Windschutzscheibe schaut. Einige Kameraeinstellungen fangen das Gefühl der Geschwindigkeit noch nicht überzeugend ein und das seltsame Zucken der Fahrzeuge aus der Verfolgerperspektive macht es nicht besser.

Codemaster' haben die DNA von Toca Touring Cars abgelegt, um ein Dirt 5 auf dem Asphalt umzusetzen - ein 100-prozentiges Arcade-Game, mit sehr schlichter Physik und Steuerung. Das muss nicht unbedingt schlecht sein, denn Massentauglichkeit ist ein Verkaufsargument, wie Need for Speed regelmäßig beweist. Das Problem ist nur, dass sich die Fahrzeuge irgendwie merkwürdig steuern.

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Das mag an dem neuen Jo-Jo-Effekt der Verfolgerkamera liegen, dem Gefühl wie auf Schienen zu fahren, wenn man auf einer Geraden die Position leicht korrigieren will, oder an der merkwürdige Art, mit der sich die Fliehkräfte in den Kurven bemerkbar machen. Manchmal wollen wir, dass unser Wagen hinten ausbricht, aber das passiert einfach nicht und dann werden wir an der Seite oder hinten von einem Gegner gerammt und drehen uns plötzlich seltsam entgegen der Fahrtrichtung.

Grid Legends ist auf dem ersten Blick deutlich besser als Grid (2019) und auch wenn dieser Build nicht für Lenkräder und Pedale optimiert war, hatten wir viel Spaß mit der Electric-Formula und den Drift-Events. Die Trucks hingegen schweben merkwürdig über die Strecke und steuern sich sehr bockig. Damit ein Rennen zu fahren, ist absolut schrecklich. Ihr könnt euch in unseren Gameplay-Videos selbst einen Eindruck verschaffen - die Aufnahmen spiegeln die Ultra-Hoch-Einstellungen, die ihr auf dem Computer erfüllen könnt.

Wir haben eine Weile gespielt und dabei der nervigen Musik gelauscht, die uns in solchen Autorennspielen in letzter Zeit immer wieder präsentiert wird. Ich hatte zugegeben meinen Spaß damit, bin aber vor allem gespannt auf den Driven-to-Glory-Modus. Wenn euch Arcade-Rennen gefallen und ihr die Art und Weise mögt, mit der Codemaster das Fahrgefühl umsetzt, dann erwartet euch im „bisher größten Grid" (das sind die Worte der Entwickler, nicht unsere) viel Unterhaltung.

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