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Deutsches Bundesamt empfiehlt Kaspersky-Anwendern vorübergehend Antivirenprogramm zu wechseln

Die Behörde hält es für wahrscheinlich, dass ein russisches IT-Unternehmen auch Deutschland ins Ziel nehmen könnte. Unter Umständen auch gegen ihren Willen.

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Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt Unternehmen und Einzelpersonen seit dieser Woche davor, die Antivirusprogramme und Dienstleistungen des Herstellers Kaspersky zu nutzen. In den Augen der Behörde sei es unter den derzeitigen Zuständen riskant oder zumindest bedenklich, einem russischen Unternehmen weitreichenden Einfluss über die eigene IT-Infrastruktur zu überlassen, da sie den Einsatz einer russischen Cyber-Attacke für realistisch halten. Das BSI empfiehlt Firmen deshalb, zumindest temporär auf alternative Antivirenprogramme zu wechseln, bis sich die Lage in der Ukraine wieder entspannt hat.

Kaspersky reagiert bestürzt auf diese Empfehlung. Sie nennen die Entscheidung politisch motiviert, wollen aber weiterhin mit dem BSI zusammenarbeiten, um das Vertrauen in die Qualität und vor allem die Integrität der eigenen Dienstleistungen wiederherzustellen. Das Unternehmen stellt klar, dass sie „keine Verbindungen zur russischen oder einer anderen Regierung" haben, was ihnen das BSI aber auch gar nicht unterstellt. Die Organisation hält es allerdings für möglich, dass Kaspersky zu möglichen Angriffen gezwungen wird oder selbst Ziel einer Cyber-Operation durch eine Kreml-nahe Institution wird. Wie der Geschäftsführer Eugene Kaspersky erklärt, gebe es dafür aber keine Beweise.

Deutsches Bundesamt empfiehlt Kaspersky-Anwendern vorübergehend Antivirenprogramm zu wechseln


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