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Borderlands 2

Borderlands 2: Captain Scarlett DLC

Lust, eine Runde Borderlands 2 zu spielen? Okay, ich hab' zwar gerade erst eine knapp sechzigstündige Baller-Safari auf Pandora hinter mir, aber die Antwort ist einfach, als 2K Games zum Anspielen des DLC namens Captain Scarlett und der Piratenschatz einlädt: "Logisch!"

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Also nur noch schnell die Waffen nachladen und dann machen wir uns auf nach Oasis, dem neuen eröffneten Areal auf Pandora. Captain Scarlett und der Piratenschatz - so lautet der Titel der ersten Borderlands 2-Erweiterung. Die kürzlich veröffentlichte Mechromancer-Klasse, mit der wir heute unterwegs sind, zählt übrigens nicht zu den offiziellen DLC-Erweiterungen. Der Titel ist auf jeden Fall ein guter Indikator für den Spaß, der uns mit diesem Downloadinhalt erwartet. Gearbox jedenfalls hat seine verrückten, bizarren und ekligen Ideen offensichtlich nicht alle bereits im Hauptspiel verbraten.

Vorsichtig geschätzt liefert der DLC eine acht- bis zehnstündige Kampagne. Wir haben heute genau eineinhalb Stunden Zeit.

Die Handlung ist schnell erzählt: Wir helfen Captain Scarlett dabei, die Teile eines Kompasses zu finden, der uns zu einem Schatz in der Wüste führen soll. Natürlich betrügt sie uns am Ende. Dass das Spiel daraus keinen Hehl macht (bereits im Intro fallen die Worte: "Sie wird euch betrügen") ist ein erfrischender Bruch mit den Konventionen.

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In einer der ersten Missionen basteln wir uns eine Sandbarke, mit der wir das Umland erkunden.

Vor diesem Hintergrund erfüllen wir Quests, interagieren mit verrückten Charakteren und sammeln Waffen. Was für Borderlands 2 galt, gilt auch für die Erweiterung: Es ist das sensibel ausgeklügelte Erlebnis der verschiedenen Spielaspekte, was Borderlands 2 über die Aussage hebt, einfach nur ein Spiel zu sein, in dem man viel schießt. Was natürlich trotzdem absolut zutrifft.  

Als wir in Oasis ankommen, wird deutlich, dass wir es hier mit einer Gearbox-Version von Tatooine zu tun haben. Der berühmte Wüstenplanet aus Star Wars mit all seinen Bewohnern wurde hier quasi von Douglas Adams neu gestaltet. Das Ferienparadies mit Meerblick hat allerdings nur genau einen Bewohner - die üble Touristenfalle Shade.

Obwohl wir anfangs noch herzlich über die Dialoge lachen, verzichten wir später auf eine Reihe Nebenmissionen. Nicht etwa, um die Handlung so weit wie möglich voranzutreiben, sondern einfach nur, um Shades unangenehmer Präsenz zu entfliehen. In seiner Stimme schwingt die Gereiztheit eines Charakters, der viele Jahre in Isolation verbracht hat - oder war er schon immer so? Und dann ist da noch die Tatsache, dass er überall in der Stadt Leichen aufgehängt und sie mit Radios versehen hat, damit Oasis nicht ganz so einsam wirkt.

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Oasis ist ein Strandhotel ohne Meer. Die Wüste erstreckt sich soweit das Auge reicht, große Berge stoßen in den Himmel und die Knochen riesiger Seeungeheuer vermischen sich mit Sanddünen und Gesteinsformationen. In einer der ersten Missionen basteln wir uns eine Sandbarke, mit der wir das Umland erkunden. Als wir auf ein gigantisches Ding aufmerksam werden, dass unter dem Sand umherzieht (und das ziemlich sicher eine Art Endboss ist), wird deutlich, dass sich Gearbox neben Star Wars auch Dune: Der Wüstenplanet zum Vorbild genommen hat.

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Als wir in Oasis ankommen, wird deutlich, dass wir es hier mit einer Gearbox-Version von Tatooine zu tun haben.

Dort draußen finden wir dann Scarletts Schiff. Das mehrstöckige Hovercraft hat die Ausmaße einer Galeone und löst sofort Neid-Gefühle in uns aus. Hoffentlich ist dieses Schiff am Ende der Story in unserem Besitz - dann würden wir auf Pandora für immer ein Zuhause haben.

Scarletts Stimme begleitet uns, während wir über (und unter) die Sanddünen reisen, um ein Kompass-Teil zu stehlen, dass dem Sandman gehört, dem früheren Verbündeten und jetzigen Feind von Scarlett. Dieser entpuppt sich als viktorianischer Zwerg mit einer Melone, der von teleportierenden Ninjas und säbelrasselnden Seeräubern bewacht wird, während er in einem unterirdischen Tropenparadies lebt. Die Orte und Inspirationen, die hier vermischt wurden, um einen einzigartigen Charakter zu schaffen, erinnern dann doch bald an einen Autounfall.

Wir haben ihn gerade besiegt und wollen uns der spannenden Frage widmen, wer die unterirdischen Wasserreserven von Oasis abpumpt, als die Zeit abläuft. Es war nur ein kleiner Tropfen, wenn wir die gesamte Spielzeit des DLC bedenken, aber er hat uns sehr durstig gemacht.

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