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Bericht zeigt toxische Arbeitsatmosphäre beim Destiny-Studio Bungie auf

In den Jahren 2011 bis 2019 sollen die Angestellten besonders stark unter Entscheidern gelitten haben, denen Bungie viel zu lang freie Hand ließ.

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Originale Meldung:
Bungie scheint eine ganze Reihe an Problemen mit sich herumzuschleppen. Zum einen reagieren die Fans des US-amerikanischen Entwicklerstudios überaus lautstark und sensibel auf konzeptionelle Fehltritte, die das Unternehmen beim Aktualisieren und Erweitern ihrer Live-Service-Spiele regelmäßig begeht. Zum anderen scheinen die Angestellten der Firma auch intern unter mächtigem Druck zu stehen, wie erschreckende Einsichten zur toxischen Arbeitsatmosphäre im Destiny-Studio aufzeigen, die vor einigen Tagen bekanntgeworden sind.

IGN hat mit einem kleinen Teil der Belegschaft gesprochen, die von wütenden Managern zeugen, die ihren Frust über die strenge Rezeption der Fans an den MitarbeiterInnen auslassen. Das Interview nennt unzählige Fälle von rassistischen, sexistischen und anderweitig intoleranten Bemerkungen, die Personen über sich ergehen und ertragen müssen, weil Bungie nicht alle Mitarbeiter gleichbedeutend betrachtet. Einige Kollegen seien mit haarsträubenden Begründungen benachteiligt oder am beruflichen Aufstieg gehindert worden.

Ein Teil des Autorenteams habe sich aufgrund der unerträglichen Arbeitsweise eines Managers sowohl an die Personalabteilung als auch an den Geschäftsführer Pete Parsons gewandt, allerdings ohne Erfolg. Laut IGN konnte das Unternehmen erst durch die Androhung einer kollektiven Kündigungswelle der Beteiligten dazu bewegt werden, nötige Schritte einzuleiten. In den letzten beiden Jahren habe das Studio an dieser Front zwar Fortschritte erzielt, allerdings sollen die Jahre seit der Spaltung von Microsoft für alle Beteiligten überaus hart und herausfordernd gewesen sein.

Wir empfehlen euch, diesen erschreckenden Bericht in all seinen Feinheiten zu erfassen, um zumindest eine grobe Vorstellung davon zu erhalten, wie schrecklich die Arbeit bei Bungie über die Jahre gewesen sein muss.

Bericht zeigt toxische Arbeitsatmosphäre beim Destiny-Studio Bungie aufBericht zeigt toxische Arbeitsatmosphäre beim Destiny-Studio Bungie auf

Bungie hat inzwischen auf diese Vorwürfe mit einem Schreiben vom Geschäftsführer reagiert. Parsons bestätigt, dass das Unternehmen problematische Entscheider zu lange in ihren Rollen hat verweilen lassen. Er behauptet, dass die Führungsetage von vielen der im IGN-Artikel aufgedeckten Missbrauchsvorwürfe im Vorfeld des Artikels nichts gewusst habe. Anschließend spricht sich der CEO für Inklusion von Minderheiten aus und schildert daraufhin verschiedene Initiativen, die Bungie in den letzten Jahren zu einem besseren Arbeitsplatz gemacht haben sollen.

Gleichzeitig sieht Parsons ein, dass diese Bemühungen zu spät kamen, auch weil er persönlich damals nicht schnell genug reagiert hat. Ihm wurde eigenen Aussagen zufolge klar, dass „es noch viel Arbeit" im Studio zu erledigen gibt. Das ist laut den internen Quellen, mit denen IGN gesprochen hat, übrigens auch die Sichtweise der HR-Abteilung gewesen. Die habe MitarbeiterInnen vehement geraten, sich mehr reinzuhängen, um sich mit dem unerträglichen Arbeitsalltag unter toxischen Machtstrukturen zu arrangieren.

Nachtrag/Aktualisierung, 16. Dezember 2021, 13:09 Uhr:
Laut IGN gab es in der letzten Woche eine personelle Veränderung bei Bungie, die direkt mit diesem Bericht zusammenhängt. Gayle d'Hondt, die Chefin der Personalabteilung, hat ihr Amt nach 14 Jahren als Reaktion auf die Anschuldigungen abgegeben. Die Frau möchte durch ihren Schritt Veränderungen herbeiführen und deutlich machen, dass das HR-Team auf Seiten der Angestellten stehe - und nicht gegen sie arbeitet. d'Hondt schreibt, dass sie in ihrer Position häufig im Sinne der Firma und ihrer Angestellten gehandelt habe, doch sie spricht auch einige herausforderndere Situationen an. Ob sie weiterhin bei Bungie bleiben wird, ist unklar.

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Quelle: VG24/7, Engadget.



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