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Battlefield 3

Battlefield 3

Bitte, nicht den Krieg erwähnen. Oder, in diesem Fall, nicht über Call of Duty reden. Executive Producer Patrick Bach ist glücklich, einigen wenigen Journalisten eine erste Hands-On-Erfahrung mit dem Multiplayer von Battlefield 3 geben zu dürfen in den Dice-Büros im Zentrum von Stockholm. Aber mit jedem Interview, dass er gibt, wächst die Genervtheit über diese dumme Frage nach der Konkurrenz. Er beantwortet sie natürlich trotzdem.

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"Es ist nicht so, dass wir wirklich direkt gegeneinander kämpfen könnten. Es ist nicht wie bei FIFA gegen Pro Evolution Soccer", seufzt Bach, als er sich für das GRTV-Interview mit uns vorbereitet. Aber Journalisten lieben es eben, Spiele zu vergleichen. Und da EA-Chef John Riccitello selbst so ein Duell angezettelt hat, ist es leicht zu verstehen, warum Dice-Mann Bach ähnlich viele Fragen zu Call of Duty: Modern Warfare 3 gestellt bekommt wie zu seinem eigenen Game.

Im Kern von Battlefield 3 steckt Frostbite 2. Eine Engine, speziell für das Spiel entworfen - und sie lässt es glänzen, nicht nur in puncto Grafik. Die verbesserten Animationen sind nicht nur Show, sie erst ermöglichen substanzielle Verbesserungen am Gameplay. Jede einzelne davon mag nicht nach viel aussehen, aber ihre Kombination sorgt für den Unterschied.

Einen der Unterschiede zwischen Battlefield 3 und seinen Wettbewerbern arbeitet Multiplayer-Chefdesigner Lars Gustavsson besonders genau heraus: die Tatsache, dass die Maps keine fixierten Arenen sind, sondern eher eine Reihe von Missionen, die man nacheinander abschließt. Drei Mehrspielermodi haben sie bei Dice angekündigt: Conquest, Team Deathmatch und Rush - und letzteren dürfen wir nun ausprobieren.

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Conquest ist das Grundnahrungsmittel der Serie und ein Muss, aber Team Deathmatch ist tatsächlich eine ziemliche Überraschung. Lars Gustavsson sagt, es überkam ihn als er Team Deathmatch in anderen Games spielte. Er spürte, dass es viel besser sein würde, wenn es in Battlefield richtig gemacht wird. Aber heute geht es um Rush.

Die Rush-Map der Operation Metro spielt in einem von Russen besetzten Paris. Wir greifen als US-Marines an und unser Ziel ist es, die russische Führung zu erledigen, die in der Pariser Börse ihr Hauptquartier aufgeschlagen hat. Wir starten in einem Park, schönes Frühlingswetter, fließende Hügel und bezaubernde Birken. Unser erstes Ziel ist es, einige Anlagen am Ende des Parks hochzunehmen. Danach fliegen Bomber ein und ebnen effektvoll den Weg zur Börse. Dann geht's unter die Erde. Hinein in die Pariser U-Bahn-Tunnel. Es gibt unterschiedliche Wege. Bei einem Versuch fährt ein Kamerad ein Infanteriefahrzeug durch einen der größeren Tunnel und sorgt für reichlich Chaos unter den Russen, als sie Deckung suchen zwischen Waggons.

Das Infanterie-Fahrzeug ist das einzig verfügbare, aber es illustriert einige der Änderungen, die Dice allgemein für Fahrzeuge vorgenommen haben. Die Fahrzeuge haben nun eine sich regenerierende Gesundheit, und wenn diese unter einem gewissen Punkt ist, können wir sie zum Beispiel gar nicht mehr fahren. Und noch mehr: Nehmen wir an, ein Engineer landet einen Volltreffer auf einen Panzer mit fünf Personen drin. Früher wurden dafür fünf Kills notiert und in gewisser Weise war genau das nicht wirklich förderlich für das Konzept der Truppentransporte.

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In Battlefield 3 tötet man dagegen nun vielleicht mit so einem Volltreffer den Soldaten, der genau da sitzt, wo die Rakete eingeschlagen ist und stoppt den Panzer. Aber die anderen vier werden überleben und aus dem Fahrzeug flüchten. Geringfügige Änderungen, aber die fördern das Teamplay enorm. Auch ziemlich cool: das Infanteriefahrzeug hat eine Thermalsicht, die man ein und ausschalten kann, ganz im Predator-Style.

Die U-Bahn-Tunnel und die anschließende U-Bahnhof liefern eine andere Gameplay-Erfahrung als vorher im Park. Viele kleine Epizentren und intensive Feuergefechte, während wir durch die Waggons rennen.Wenn man als Support-Klasse in diesem Areal spielt, war das ein gute Wahl. Man kann sich auf den Boden legen und sich die Gegner reinzoomen. Durch das mobile Zweibein ist man immer ruhig genug im Zielen und so in der idealen Position, um ordentlich Druck auszuüben. In Battlefield 3 kriegt man nicht nur Punkte dafür, den Gegner mit Speerfeuer einzudecken, sondern auch deren Sicht und das Hörvermögen werden erheblich beeinträchtigt. So wird das Unterdrücken der Gegner ein wichtiges strategisches Werkzeug in Battlefield 3, indem man die Support-Klasse spielt.

Neben Engineer und Support sind die zwei anderen Klassen Assault und Recon. Im Assault ist ein Frontkämpfer mit einem Sanitäter kombiniert. So sollen die Sanitäter näher an der Action sein. Als Spieler werden wir in der Lage sein, Upgrades und Slots zu verwenden, um die Ausrüstung individueller anzupassen. So kann man den Assault mehr als Sanitäter ausrichten oder mehr als Kämpfer. Der Recon ist als Aufklärer mit Scharfschützengewehr und C4 ausgestattet, das Individualisierungskonzept gilt für ihn ebenso wie für alle Klassen. Es war die erklärte Design-Philosophie, alle vier Klassen so zu gestalten, dass man ohne Probleme zwischen ihnen wechseln kann und so das Spiel komplett erkundet.

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Battlefield 3 fühlt sich trotz der Neuerungen im Gameplay sehr wie Battlefield 2 an. Trotz all der kleinen Veränderungen ist es klar, dass dies der Nachfolger ist, auf den wir alle so lange gewartet haben. Zerstörung hat zwar in Paris auch eine Rolle gespielt, aber nicht so massiv wie vielleicht im Rest des Spiels. Allerdings: Neben der Börse verwandelte sich ein kleineres Haus in ziemlich viel Schutt und Asche, währen dich aus dem Fenster spähte. Und ein Marine aus meinem Team wurde tatsächlich komplett von den Trümmern begraben.

Was nach einer Stunde mit Operation Metro wirklich im Kopf bleibt, das sind die Detailgenauigkeit und das Design der Karten. Ob es die Graffiti an den Wänden sind, während wir aus der U-Bahn-Station rennen oder all die kleinen Winkel sind, die man erforschen kann im Untergrund, es ist überdeutlich: Battlefield 3 ist eine Arbeit aus Liebe und das Spiel, das Dice seit Jahren machen will.

Eine Schlacht hat Battlefield heute sicher schon gewonnen. Dice hat die Pläne für Battlelog enthüllt, eine soziale Plattform ähnlich wie Halo Waypoint und Call of Duty: Elite, die die Battlefield-Erfahrung auf Web-Browser und Smartphones erweitert. Im Gegensatz zu Call of Duty: Elite wird Battlelog völlig ohne zusätzliche Gebühren verfügbar sein.

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