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Age of Empires III: Definitive Edition

Age of Empires III: Definitive Edition angespielt

Das dritte Spiel der Ensemble-Reihe bereitet sich darauf vor, erneut die Segel zu setzen. Diesmal hat World's Edge jedoch einige Änderungen vorgenommen.

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Age of Empires III: Definitive Edition setzt den von seinen Vorgängern etablierten Trend fort und macht einen bedeutenden Schritt in der Geschichte. Da der spielerische Fokus auf dem Zeitalter der Kolonialisierung liegt, in dem die europäischen Supermächte ihre technologischen Vorteile nutzten, um die Menschen in Amerika zu unterwerfen, finden wir in diesem Spiel modernere Einheiten als noch in den ersten beiden Spielen. Das Spiel beginnt mit einer Notiz, in der sich die Entwickler von World's Edge mit der Darstellung bestimmter Kulturen befassen, die in der Vorlage von 2005 schlicht und ergreifend falsch dargestellt wurden.

World's Edge habe die Nachkommen der Opfer von damals konsultiert und Änderungen am Spiel vorgenommen, um dafür zu sorgen, dass ihre Darstellung dieser Invasion mit den Betroffenen respektvoll umgeht und authentisch den Zeitgeist einfängt. Als ich mich mit dem Spiel beschäftigte, fragte ich mich, wie das Studio diese Umstellung handhaben würde, da sich bestimmte Aktionen in kriegerischen Spielen schnell unangenehm anfühlen können, wenn der Kontext nicht sorgfältig festgelegt wird. Dass die Entwickler von sich aus an diesem heiklen Thema arbeiten wollten, hat einen guten Eindruck erweckt.

Nachdem wir erst einmal richtig im Spiel angekommen sind, wird schnell klar, dass wir hier nicht mehr das RTS von damals vorfinden. Die geschichtlichen Einflüsse wurden erhöht, es gibt sorgfältig restaurierte Grafiken und klassischere Echtzeitstrategie. Ich spielte den Start der Story-Kampagne „Blood, Ice and Steel" (das ist eine von drei Kampagnen, die wir neben den beiden DLC-Kapiteln „Fire and Shadow" und „The Asian Dynasties" in der Definitive Edition bekommen), wagte einen historischen Kampf um die Stadt Tanger und bastelte an den verschiedenen Optionen im Scharmützel-Modus herum. Darin können wir die Kontrolle über eine der 16 Zivilisationen des Spiels übernehmen und gegen eine selbst festgelegte Anzahl von Gegnern kämpfen.

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Durch die schnelle Veröffentlichung von drei aktualisierten Age-of-Empires-Titeln ist es World's Edge gelungen, eine zusammenhängende Erfahrung abzuliefern. Die hochwertige grafische Überarbeitung, die die ersten beiden Spiele charakterisierte, trifft auch auf Teil 3 zu. Age of Empires III: Definitive Edition sieht wirklich gut aus und betrachtet man die Sammlung als eine Einheit, ist die Qualität der Gesamtpräsentation wirklich beeindruckend. Die Restaurierung von Ensembles Klassikern scheint mit größter Sorgfalt durchgeführt worden zu sein.

In Bezug auf das Gameplay hat mich überrascht, wie beschäftigt alles wirkt - wahrscheinlich wird gar nicht erst davon ausgegangen, dass sich absolute Neulinge mit diesem Spiel beschäftigen wollen. Obwohl ich mich durch die ersten beiden Spiele gekämpft und mit diesem Wissen bewaffnet Age of Empire III: Definitive Edition begonnen habe, hat es eine Weile gedauert, bis ich mich zu orientieren wusste. Das Steuern der Einheiten und das Verwalten der Wirtschaft bleibt natürlich intuitiv, doch in diesem Game geht spielt die Perfektionierung der Baureihenfolge eine wichtigere Rolle. In der Hauptkampagne werden wir durch das Erfüllen von Zielen dazu gebracht, unser Spiel zu fokussieren, aber es dauert eine Weile, bis wir das verinnerlicht haben. Das Herzstück der Erfahrung ist die Entwicklung einer ausgewogenen Infrastruktur und die schlaue Verwendung der eigenen Ressourcen, mit denen wir unsere militärische Expansion vorantreiben.

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Age of Empires III: Definitive Edition bietet uns zwischen den Missionen die Möglichkeit, unsere eigene Stadt aufzubauen, was in den kommenden Szenarios entsprechende Vorteile gewährt. Die Implementierung ist jedoch etwas archaisch und wer alles freischalten möchte, dürfte ziemlich lange beschäftigt sein. Das spielt aber eigentlich keine Rolle, denn das Filet der Erfahrung sind die vielen Szenarien des Spiels und was während des Matches vor sich geht. Während eines typischen Spiels schreiten wir durch die Jahrhunderte voran und erhalten dadurch bestimmte Vorteile. Das Abenteuer beginnt im Zeitalter der Entdeckung, von wo aus wir uns bis ins Industriezeitalter vorarbeiten können. Auf dem Weg dorthin müssen wir Gebäude aufrüsten, Streitkräfte aufbauen und sie bei Kampfhandlungen sorgfältig verwalten.

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In diesem Sinne weicht AOE3 also nicht weit vom Skript ab und entspricht weitgehend dem, was wir bereits in den ersten beiden Spielen gesehen haben. Ähnlich wie die anderen Neuauflagen enthält dieses Update einen neuaufgenommenen Soundtrack und aktualisierte 4K-Grafiken. Das Spiel sieht gefühlt so aus, wie ich es in Erinnerung habe, obwohl die Präsentation in Wirklichkeit so viel schöner anzusehen ist, als es das Original war. Neben den obengenannten, historischen Schlachten gibt es einige neue Herausforderungsmissionen, die euch an verschiedene Gameplay-Grundlagen erinnern, die man unbedingt beherrschen muss. Darüber hinaus wurden zwei neue Fraktionen hinzugefügt (die Schweden und die Inka), wodurch sich die Gesamtzahl der spielbaren Zivilisationen auf 16 erhöht.

Ich habe mich nicht groß mit der Multiplayer-Seite beschäftigt, weil ich kein Masochist bin (das Online-Spielen von RTS geht für mich nie gut aus), doch meine Zeit mit dem Einzelspielerteil habe sehr genossen. Die Veröffentlichung des Spiels ist für den 15. Oktober geplant und ich vermute, dass Teil 3 ein guter Abschluss einer sorgfältig restaurierten Strategieserie sein wird.

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